von der Sehnsucht nach Unbeschwertheit, Lagerfeuergefühlen, Vertrauen und einem stabilen Miteinander
Hygge, social cocooing, JOMO, Marie Kondo oder Minimalismus – alles Begriffe, die letztlich nur eines umschreiben: ein von der Außenwelt, ein vom Konsum unabhängiges Wohlfühlen.
Sie beschreiben die Hinwendung zu einer Welt, von der so viele von uns träumen. Von einem Lebensstil, der sich auf das Wesentliche konzentriert. Doch was ist das Wesentliche, abzüglich Konsum, Außenaktivität, Social Media etc.?
„Und ich mach mir die Welt so wie sie mir gefällt.“
Pippi Langstrumpf
Was braucht es für eine Welt, in der es nicht um ein zufälliges Beisammensein geht, sondern um ein Miteinander – in wohltuender Entspanntheit, auch mal ohne Kommunikation, aber stets in Resonanz.
Vielleicht geht es um eine geborgene Atmosphäre, um die „Kuchlgefühle“. Vielleicht geht es, um das Gefühl daheim ankommen zu können – genauso wie wir eben sind. Um das Abfallen von Masken, von Perfektion, von Erwartungen und um das Zeigen unserer Unsicherheiten und vermeintlichen Fehlern.
Kann es uns gelingen, durch die zugewandten Atmosphäre, in eine liebevolle Umarmung hineinfallen und einfach sein zu können?
Vielleicht will auch der Augenblick unsere ganze Aufmerksamkeit, damit er sich in seiner vollen Kraft entfalten kann. Vielleicht sehnt sich der Moment danach, dass wir alles aus ihm herausholen und ihm gleichzeitig alles von uns geben. Vorbehaltlos und ohne Angst vor Bewertung.
Kann es uns gelingen, mit behutsamer Achtsamkeit all die Worte zwischen den Worten zu hören und unser Gegenüber tatsächlich wahrnehmen zu können?
Ich glaube ja. Ich glaube, jetzt ist genau die Zeit dafür. Ich bin fest davon überzeugt, dass es möglich ist. Denn ich denke,
- dass sich unsere Kinder nach dieser bedingungslosen Umarmung sehnen,
- dass sich unsere Kinder nach diesem bewussten Gesehen werden sehnen,
- dass sich unsere Partnerschaft nach diesem beschützenden Gehalten sein sehnt,
- dass sich unsere Partnerschaft nach respektvoller Aufmerksamkeit sehnt,
- dass wir uns nach den auf uns selbst gerichteten liebevollen Blick sehnen,
- dass wir uns nach der Kraft der inneren Stille und Achtsamkeit sehnen.
Vielleicht spiegelt diese merkwürdige Zeit uns mitunter auch eine andere Notwendigkeit wider?
Die Notwendigkeit, einen funktionierenden Mikrokosmos zu erschaffen, in dem wir, unabhängig vom Grad unserer Introvertiertheit, im Miteinandersein unsere Energietanks auffüllen können. Ohne Konsum und Ablenkung durch Außen.
Wenn die Notwendigkeit alle Gesetze außer Kraft setzt, dann eröffnen sich uns gerade neue Möglichkeiten! Nutzen wir diese auch, oder vor allem, um unsere Beziehungen anders zu gestalten.
Und ich höre Pippi fröhlich singen: „Ich mach‘ mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt.“
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